Meldung vom 02.03.2018
Trotz florierender Wirtschaft und Niedrigzinsphase ist der Anteil an Menschen, die in Deutschland in ihren eigenen vier Wänden leben, vergleichsweise gering. Im direkten Vergleich mit den europäischen Nachbarn liegen wir auf dem vorletzten Platz, nur in der Schweiz bewohnen noch weniger Menschen ihre eigenen Immobilien.
Eine aktuelle Studie, beauftragt von der Bausparkasse Schwäbisch Hall, hat jüngst eine Wohneigentumsquote von 45 Prozent ermittelt. Auch hier gibt es große regionale Unterschiede, so weist Baden-Württemberg mit 53,8 Prozent die höchste Wohneigentumsquote der Bundesländer auf (läge damit aber im Europavergleich immer noch weit abgeschlagen hinten), Berlin mit nur 18,4 Prozent die niedrigste.
Aber – woran liegts? Unter anderem an den hohen Eigenkapital-Anforderungen (10 bis 20 Prozent) der Banken und den hohen (und jüngst nochmal erhöhten) Grunderwerbsteuern der Länder. Betroffen davon sind in der Regel vor allem junge Familien mit mittleren Einkommen – das Durchschnittsalter des Ersterwerbers einer Immobilie beträgt aktuell stolze 48 Jahre. Abhilfe könnte eine Staffelung und ein Freibetrag bei der Grundsteuer nach britischem Vorbild schaffen: Kleine und preiswerte Wohnungen würden kaum besteuert, üppigere Anwesen dafür stärker. Außerdem könnte man eine zinsfreie Ratenzahlung bei der Grundsteuer anbieten, das würde den Kapitalbedarf zum Zeitpunkt des Kaufs deutlich reduzieren.