Meldung vom 07.04.2019
Aktuell protestieren zahlreiche Menschen gegen immer höhere Mieten, besonders in den großen Städten. Perspektivisch scheint hier aber eine Besserung in Sicht: In wenigen Jahren könnte sich der Markt regulieren.
Eine Analyse des Berliner Empirica-Institus kommt aktuell zu dem Ergebnis, dass die Lücke zwischen benötigten und fertiggestellten Wohnungen von 179.000 (Schnitt der letzten vier Jahre) in den nächsten 4 Jahren auf durchschnittlich 50.000 sinkt. Dafür gibt es mehrere Gründe:
In den sieben einwohnerstärksten Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln München und Stuttgart) kamen in den letzten 4 Jahren durchschnittlich 25.000 Wohnungen dazu, in den kommenden 4 Jahren sollen es 41.000 werden. Damit reduziert sich die Wohnraum-Lücke auf 7.000 Wohnungen. Zudem gibt es aktuell ein Rekordhoch bei den Baugenehmigungen. Institutschef Reiner Braun geht davon aus, dass der Mietanstieg in den betroffenen Regionen damit stagnieren wird.
Viele Familien und Menschen mit geringeren Einkommen ziehen ins etwas preiswertere Umland. Das sorgt in Verbindung mit der gesunkenen Zahl an Zuwanderern für weitere Entlastung beim städtischen Wohnraum.
Damit die Preise aber tatsächlich auch fallen muss das Angebot an Wohnungen natürlich über der Nachfrage liegen, aber auch das ist laut Reiner Braun denkbar. Es gibt hier bereits verschieden Konzepte zur Senkung der Baukosten durch Ausweitung des Baulandangebots und Vereinfachung der teilweise sehr komplexen Landesbauordnungen. Mehr Personal bei den Bauämtern könnte für eine raschere Bearbeitung von Bauanträgen sorgen.